In wenigen Schritten erfolgreich neue Mitarbeitende gewinnen

Ob qualifizierte Mitarbeitende oder Auszubildende – sein Team in Zeiten von Fachkräftemangel erfolgreich zu erweitern, stellt so manchen Betrieb vor eine große Herausforderung. Doch wer versteht, wie der Arbeitsmarkt heute tickt und welche Rahmenbedingungen für Angestellte eine entscheidende Rolle spielen, erhöht seine Chancen, neue, motivierte Mitarbeitende zu gewinnen.

Der Bewerbungsprozess in fünf Phasen

  • Die Zielgruppe verstehen lernen
  • Den Betrieb für Bewerber attraktiv machen
  • Die Stellenanzeige formulieren
  • Sichtbar werden
  • Den Bewerbungsprozess gestalten

Die Zielgruppe verstehen lernen

Bevor eine Stellenanzeige verfasst werden kann, sollte man sich zuallererst bewusst darüber sein, wen man ansprechen möchte. Denn wer weiß, an welche Zielgruppe er sich richten möchte, kann zielgerichtet Argumente in der Stellenanzeige darstellen und mit konkreten Angeboten und Benefits zeigen, dass er die Bedürfnisse seines künftigen Mitarbeitenden versteht.  

Beispiel: Generation Z im Fokus

Bei der Generation Z, die die Jahrgänge 1995 bis 2010 umfasst, handelt es sich um die sogenannten „Digital Natives“, da sie mit Smartphones und digitalen Technologien groß geworden sind und diese stark in ihren Alltag integrieren. Wann immer sie etwas wissen oder lernen möchten, suchen sie direkt auf Google oder YouTube danach und eignen sich Wissen, beispielsweise durch Tutorials, selbst an. Mit ihren Smartphones ist die Gen Z immer erreichbar und kommuniziert sehr schnell über Dienste wie WhatsApp. Werte wie Familie, Gesundheit, Freiheit und Sicherheit sind ihnen sehr wichtig, was sich, im Gegensatz zu ihrer Vorgängergeneration, in ihrer Work-Life-Balance widerspiegelt. Sie ordnen beruflichen Erfolg stets einem erfüllten Privatleben unter. Die Gestaltung von Arbeitszeiten ist somit ein entscheidender Faktor, der in dem Stellenangebot beschrieben werden sollte. Durch die globalen Krisen, über die sie sich auf Social Media informieren, haben sie ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis. Sowohl bei der Wahl des Arbeitgebers als auch bei der Berufsausbildung berücksichtigen sie die Zukunfts- und Krisensicherheit, was die Optikbranche mit einer attraktiven Vergütung interessant für sie macht. Obwohl sie dazu neigen, sich weniger fest an Verpflichtungen zu binden, sind sie zuverlässige Mitarbeitende, wenn die Arbeitsbedingungen ihren Anforderungen entsprechen. Der Schlüssel, um erfolgreich mit der Generation Z zu arbeiten, ist, ihnen zuzuhören und sie aktiv zu beteiligen. 

Den Betrieb für Bewerber attraktiv machen

Im nächsten Schritt sollte man sich den eigenen Betrieb genauer anschauen und überlegen, was ihn zu einem attraktiven Arbeitgeber macht. Sind es gute Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, ein wertschätzendes Miteinander, das sich durch etwas Konkretes äußert oder auch Benefits über die gute Vergütung hinaus? Wie sieht das Markenprofil des Betriebes aus und was macht ihn besonders? 

Die Stellenanzeige formulieren

Stellenanzeigen von heute brauchen einen Perspektivenwechsel hin zu den Wünschen, Werten und Erwartungen der Zielgruppe. Denn durch die Verschiebungen auf dem Arbeitsmarkt sind es heute die Unternehmen selbst, die sich um gute Mitarbeitende bewerben. Eine erfolgreiche Stellenanzeige sollte deshalb die folgenden vier Kernleistungen beinhalten: 

  • Sie soll Lust auf die Stelle machen und den Betrieb als attraktiven Arbeitgeber präsentieren. 
  • Sie soll reflektieren, dass der potenzielle Arbeitgeber die Wünsche der Bewerber versteht. 
  • Sie soll Orientierung geben, ob die persönlichen Anforderungen und die Qualifikation der Bewerber zusammenpassen. 
  • Sie soll klarmachen, welche Art von Betrieb den Bewerber erwartet. 

Die Stellenanzeige sollte individuell für die offene Position aus Sicht des Mitarbeitenden formuliert sein und ihn auch persönlich ansprechen. Eine einfache Sprache mit kurzen und prägnanten Sätzen hilft dem Leser, das Wesentliche schnell zu erfassen. Um einen persönlichen Bezug zum Betrieb herzustellen und den Leser emotional anzusprechen, können je nach Medium auch Bilder des Teams in den Räumlichkeiten eingesetzt werden. Stockbilder erzielen hierbei jedoch nicht die gleiche Wirkung. Das Stellenangebot sollte mit einer klaren Handlungsaufforderung, was Bewerber im nächsten Schritt tun sollen und einem Absender abschließen.  

Sichtbar werden

Wer einen neuen Ausbildungsplatz oder einen neuen Job sucht, nutzt heute in der Regel direkt das Internet. Google Advertising kann hier eine sinnvolle Plattform sein, da Anzeigen räumlich und zeitlich eingeschränkt geschaltet werden können. Aber auch auf klassischen Jobbörsen bekommen gut formulierte und aufmerksamkeitsstarke Stellenangebote meist eine gute Resonanz. Den persönlichen Kontakt und eine direkte Ansprache ermöglichen Karrieremessen. Ein offener Stand in Verbindung mit einer kleinen Interaktion lädt ein und weckt Interesse. Statt potenziellen Bewerber Informationen als Flyer oder auf einer Visitenkarte mitzugeben, kann es zielführender sein, sie aufzufordern eine „Mini-Bewerbung“ direkt vor Ort abzugeben.  

Den Bewerbungsprozess gestalten

Noch vor den ersten persönlichen Bewerbungsgesprächen bietet es sich an, ein Anforderungsprofil zu erstellen. Welche Kompetenzen sind zwingend erforderlich und sollten wie stark ausgeprägt sein? Hierbei lohnt es sich, auch noch einmal die fachlichen Kompetenzen den sogenannten Soft Skills, also Eigenschaften wie Teamfähigkeit, den Umgang mit Kunden oder auch eine strukturierte Arbeitsweise gegenüberzustellen. Was kann mein künftiger Mitarbeitender eventuell im Betrieb noch lernen und was sollte er unbedingt schon mitbringen? Wird das Anforderungsprofil zusätzlich noch um eine Punkteskala ergänzt, können Bewerber nach den Vorstellungsgesprächen noch einmal faktenbasiert miteinander verglichen werden. Auch die Erstellung eines Fragenkatalogs vorab für alle Bewerbungsgespräche sowie ein dazu passender Bewertungsbogen unterstützen die Entscheidung für den richtigen Mitarbeitenden, da eine gute Vergleichbarkeit hergestellt wird.  

Fazit:

Wer neue Mitarbeitende sucht, sollte sich vor Augen führen, dass sich heute letztlich das Unternehmen bei einem potenziellen Mitarbeitenden bewirbt und sich der Mitarbeitende aktiv entscheidet, wo er arbeiten möchte. Dies bedeutet jedoch, dass Betriebe verstärkt den Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen sollten und sich vor allem darüber klar sein sollten, welche Bedingungen und Konditionen entscheidend sein werden.

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